Dem verstorbenen RWE-Kult-Fan „Glockenhorst“ wird ein großer Wunsch erfüllt. Fußball-Drittligist Rot-Weiss Essen gab am Mittwoch bekannt, dass über 20.000 Euro für die Beisetzung von Horst Gehle gesammelt wurden. Die Fan- und Förderabteilung (FFA) von RWE hatte bereits kurz nach dem Bekanntwerden seines Todes ein Spendenkonto eingerichtet, auf dem 11.200 Euro eingegangen sind. Die gleiche Summe wurde durch Pfandbecher-Spenden beim Drittliga-Heimspiel gegen den SC Verl eingenommen.
Das Geld könne nun für die Beisetzung des langjährigen RWE-Anhängers verwendet werden. Diese findet am Donnerstag (14. November, 11 Uhr) auf dem Essener Matthäusfriedhof (RWE-Fan-Friedhof) statt. RWE-Fans sind zu der Urnenbeisetzung eingeladen. Aufgrund der Art der Beisetzung und des geringen Platzes solle von Trauerkränzen abgesehen werden.
„Der Überschuss der eingesammelten Spenden wird im Anschluss an die Beisetzung in Abstimmung mit der Familie, den Weggefährten und im Sinne von Glockenhorst verwendet und einem wohltätigen Zweck zugeführt“, heißt es in der Vereinsmitteilung von Rot-Weiss Essen.
Am 20. Oktober wurde Horst Gehle alias „Glockenhorst“ tot in seiner Wohnung im Essener Eltingviertel aufgefunden. Nachbarn hatten am frühen Abend die Polizei alarmiert. Die Beamten fanden den 74-Jährigen leblos vor. Offenbar lag der Leichnam dort schon mehrere Tage. Essener Fans, der Verein und selbst Oberbürgermeister Thomas Kufen hatten auf den Tod von Glockenhorst in sozialen Netzwerken reagiert. Zuspruch gab es auch aus Fanszenen von anderen Fußballvereinen.
Vor dem Heimspiel erhielt Glockenhorst einen emotionalen Abschied. In der Westkurve wurde eine Choregraphie für Horst Gehle vorbereitet. „Ruhe in Frieden, Glockenhorst“, stand auf dem Transparent, das in voller Breite der Kurve ausgerollt wurde. In der Mitte zu sehen: Glockenhorst mit seinem liebsten Spielzeug. Die Glocke hatte ihn zu „Glockenhorst“ gemacht und so zu einer prägenden Figur der Essener Fankultur.